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Auf den Spuren der A7 unterwegs

Im Test: Mitsubishi Outlander 2,2 DI-D 4WD

Mit Allradantrieb auf der Suche nach Schnee im Allgäu

Es gab mal eine Zeit, ältere Leser werden sich vielleicht noch daran erinnern, da gab es zu Weihnachten Schnee. Dieser weiße Stoff, der den Autos auf den Straßen Schwierigkeiten bereitete und sogar dazu führen konnte, dass sie in Schneewehen liegenblieben. Im Norden ist das lange her. Aber in den Alpen, da gibt es dieses Phänomen noch. Dachten wir.
Da auch Bauunternehmer im Frühjahr gern auf Skipisten gesichtet werden, haben wir diesmal ein Allrad-Fahrzeug getestet. Den familienfreundlichen Mitsubishi Outlander 2,2 DI-D der komfortabelsten Ausstattungslinie Instyle mit stufenloser Automatik und 150 PS, der mit seinem umfangreichen Leistungspaket knapp 40.000 Euro kostet.
Unser Ziel: Einmal die A7 ausmessen von Flensburg bis Füssen im Allgäu. Das sind 962,2 Kilometer. Damit ist es die längste deutsche Bundesautobahn mit dem höchsten Autobahnpunkt an der Auffahrt Nesselwang (914,081 Meter über NN) und die längste durchgehende nationale Autobahn Europas. Aber auch im Allgäu wurde nur wenig von dem weißen Pulver, genannt Schnee, gesichtet. Wir hätten die Skier gar nicht in den 4,66 Meter langen und 1,80 Meter breiten Wagen mit 1.754 Liter Ladevolumen und der 1/3 zu 2/3 umklappbaren Dreiersitzbank zu den drei Koffern und einigen Sporttaschen packen müssen. Aber die Hoffnung schwingt ja immer mit. Vielleicht ein Foto vor Deutschlands meistfotografiertem Schloss Neuschwanstein im gleißenden Sonnenlicht, das sich im Schnee spiegelt?

Technische Daten

  • Hubraum: 2197 ccm
  • Leistung: 150 PS (110 kW)
  • Treibstoff: Diesel
  • Neupreis: ab 20.690 €
  • Verbrauch lt. Hersteller: 5,8 l/100km
  • CO2-Emission (g/km): kombiniert 140

Dafür reichte es. Aber die kompletten 4WD-Vorzüge auf steilen schneebedeckten Straßen vom Eco-Modus bis zum"4WD Lock" für schwierigste Bedingungen konnten wir nur auf einer Wiese im grünen Pfronten ausprobieren. Dafür aber die weiteren Vorzüge wie Lederausstattung, Glas-Schiebe-/Hubdach, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Rückfahrwarner, 18-Zoll-Leichtmetallräder. Xenon-Scheinwerfer, Rückfahrkamera sowie Tempoautomatik inkl. Geschwindigkeitsbegrenzer, elektronische Stabilitäts- und Traktionskontrolle gehören ebenso dazu wie das Infotainmentsystem MMCS mit SD-kartenbasiertem Navigationssystem und sechs Lautsprechern plus USB-Audio Schnittstelle.
Besonders praktisch bei jedem Wetter und vielen Anlässen ist eine elektrisch öffnende und schließende Heckklappe. Es darf auch gelacht werden, wenn sich auf Knopfdruck am Schlüssel urplötzlich die hintere Tür öffnet und sich Passanten auf dem Parkplatz erschrocken umdrehen und an die versteckte Kamera glauben. Schön wäre es, wenn die Klappe sich noch weiter öffnen ließe. Zum Glück haben Skiläufer nicht erst seit Schumis Unfall einen Helm auf und können bei 1,80 Meter am Heck problemlos agieren. Zurück in der Heimat muss aufgepasst werden, sonst droht Großen die Beule. Am Kopf.
Gewöhnungsbedürftig für Autofahrer, die LKWs noch ohne Servolenkung bewegten und Zündkerzen selbst wechselten, sind moderne Assistenzsysteme wie „Adaptive Cruise Control“, das innerhalb eines

Erkennungsbereichs von bis zu 200 Metern für einen konstanten Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug sorgt. Ist kein Fahrzeug da, arbeitet das ACC-System wie eine Tempoautomatik. Erkennt das System ein Auto, das seine Geschwindigkeit reduziert, bremst auch der Outlander entsprechend ab und hält einen voreingestellten Abstand zwischen den beiden.
Das Auffahrwarnsystem „Forward Collision Mitigation“ FCM dient zur Unfallvermeidung. Ein Radar hinter dem Kühlergrill erkennt Objekte bis zu etwa 200 m vor dem Fahrzeug und aktiviert im Bedarfsfall automatisch die Bremse. Die europäische Sicherheitsorganisation Euro NCAP hat Mitsubishis FCM als "besonders fortschrittlich" ausgezeichnet. Das ist löblich. Nur was bleibt noch für mich als Fahrer?
Damit ich nicht aus Langeweile einschlafe gibt es den Spurhalteassistenten „Lane Departure Warning“. Dieser „Kollege“ hilft dem Fahrer per Piepton, unbeabsichtigtes Verlassen der Fahrspur aufgrund mangelnder Konzentration, Müdigkeit etc. zu vermeiden. Oder einfach mal Pause machen und raus aus dem edlen Boliden, denn 1,7 Tonnen zu bewegen macht durstig. Das Werk spricht von 5,8 Litern pro 100 Kilometer. Wir landeten im schonenden Eco-Modus bereits bei 9 Litern Diesel. Mitsubishi verwöhnt eben gern. Auto und Fahrer.
Rainer Thumann

Veröffentlicht in Fahrzeuge für die Bauwirtschaft.

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