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Das Gefühl von Freiheit und Abenteuer!

Im Test: Isuzu D-Max Space Cab Custom 4WD 2.5 TD Pickup

„Gehört der Ihnen? Das ist ja ein echt starkes Teil. Wie fährt er sich denn? Braucht man dafür schon einen LKW-Führerschein?“ Diese Fragen bekommt der Fahrer des neuen 2012er Isuzu D-Max Space Cab oft gestellt, wenn er mit dem allradgetriebenen Pick-up mal wieder für Aufsehen an der Baustelle, in freier Wildbahn, einer Kiesgrube oder selbst im Yachthafen sorgt.
Die Fahrzeuglänge von stolzen 5.29 Metern und einer Breite von 1.86 Metern macht zumindest die Parkplatzsuche in City-Lagen etwas schwierig. Aber dafür ist so ein Fahrzeug auch eher nicht gedacht. Es gibt einem eher das Flair von Freiheit und Abenteuer. Der Marlboro-Mann hätte sein Pferd bestimmt gegen einen D-Max eingetauscht.
Vor allem im mittleren Westen der USA sind diese Autos prägend im Straßenverkehr. In Deutschland sind sie bisher eher selten zu finden. Vermutlich liegt das an der Befürchtung, mit der Anhängerkupplung auch gleich einen Tankanhänger hinter sich herziehen zu müssen beim Durst des mit 2 Tonnen Eigengewicht nicht gerade leichten Gefährts. Diese Sorge ist unbegründet. Selbst bei vernünftiger Fahrweise auf Autobahnen und im Stadtverkehr bzw. abseits des Asphalts beträgt der Durchschnittsverbrauch am Ende unserer Testphase gerade mal 8.5 Liter Diesel (und damit nur geringfügig über der Werksangabe von 8,4 Litern) auf 100 Kilometern.
Baustellentauglich ist der robuste D-Max auf jeden Fall. Seine 255er Reifen auf 17 Zoll Alufelgen graben sich ihren Weg auch durch unwegsameres Gelände bei einer Bodenfreiheit von 27,5 Zentimetern. Der 163 PS starke 2.5 Liter Twin-Turbo-Diesel mit Ladeluftkühler und 5-Gang-Automatikgetriebe, das seine Kraft auf die hintere oder wahlweise beide Achsen überträgt, zieht auch Anhänger bis 3 Tonnen Gewicht locker aus dem Dreck.
Die Ladefläche mit ihrer Länge von 1,79 und einer Breite von 1,12 Metern (zwischen den Radhäusern, die maximale Breite beträgt 1,53 Metern) kann schon einiges an Baumaterial transportieren. Unser Testwagen hatte eine verbaute, abschließbare Klappe, deren Höhe von 46.5 Zentimetern zumindest dann an ihre Grenzen stößt, wenn am Wochenende einfach mal zwei Fahrräder hinten auf die Pritsche gepackt werden sollen. Dafür hat die silbrig-metallene Abdeckung aber eine Reling, an der das Mountain-Bike sicher festgezurrt werden kann. Aber es gibt verschiedenste Aufbauten und Varianten bis hin zum 3-Seit-Kipper für jede Baustelle.
Dann kann die Spritztour losgehen. Bequem ist das Einsteigen oder besser gesagt das Aufsteigen hoch in den Führerstand. Das gilt für Fahrer und Beifahrer des Space Cab. Auf den beiden hinteren (Not-)Sitzen, die über eine gegenläufig öffnende Halbtür erreicht werden können, wollte der Nachwuchs schon nach wenigen Kilometern mangels Bequemlichkeit streiken. Das lag nicht an den verwindungssteifen Blattfedern (hinten) oder den vorderen Schraubenfedern, die einen guten Job machen. Vom Platzangebot bietet sich konsequenterweise eher die Single Cab mit zwei Sitzen (und dafür größte Ladefläche) oder die Double Cab als Doppelkabine mit Platz für fünf Personen als Alternative an.
Dabei steht Komfort beim Japaner, der in Thailand gebaut wird, weit oben auf der Prioritätenliste. Vom hervorragenden Überblick über der Straße fühlt sich der Fahrer nicht wie in einem Baustellenfahrzeug oder gar LKW. Straffe Sitze mit Seitenführung, gut funktionierende Klimaanlage, Tempomat am Lenkrad, Laufruhe auch bei höheren Geschwindigkeiten, sechs Getränkehaltern, Radio (CD/MP3, USB und iPod-Anschluss), Pollenfilter, Tagfahrlicht – da bleiben beim direkten Konkurrenten des VW Amarok für rund 31.000 Euro (inkl. MWSt) in der Ausstattungsreihe Custom kaum Wünsche offen.
Unser Fazit: Es macht Spaß mit dem Isuzu D-Max unterwegs zu sein. Egal auf welchem Untergrund, egal zu welchem Anlass. Für die tägliche Arbeit, für Freizeit, für Reisen. In dem Fahrzeug fühlt sich ein Schlipsträger genauso wohl wie einer im Blaumann oder im verschwitzten Sport-Dress. Aber bitte in dieser Reihenfolge.
Rainer Thumann

Veröffentlicht in Allgemein, Fahrzeuge für die Bauwirtschaft.

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