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Am Ende der Straße geht der Spaß weiter!

Im Test: Nissan

Im Personalausweis für unseren "Silberschopf" steht Lastkraftwagen zur Güterbeförderung bis 3,5 Tonnen. Wer nun blankes Blech, harte Sitzbänke und klapperndes Interieur eines Arbeitstieres erwartet, der hat bestimmt noch nicht in einem Nissan Navara 2,5 dCi gesessen. Der in Barcelona produzierte japanische Pick-up zählt in Schleswig-Holstein selbst als Vierzylinder-Diesel mit "nur" 140 kW bzw. 190 PS und 450 NM (gibt es auch als 3,0-Liter-V6-Diesel mit 231 PS) mit zu den leistungsstärksten und von den Ausmaßen beeindruckendsten Nutz- und selbstverständlich auch Spaßfahrzeugen.
Arbeit darf ja durchaus Spaß machen und wer mit diesem Boliden unterwegs ist, der hat Freude am Fahren. Das liegt nicht nur an der üppigen Serienausstattung. Von elektrisch einstellbaren und beheizbaren Ledersitzen über Klimaautomatik, Stereoanlage mit Bose-Lautsprechern sowie 17-Zoll-Rädern für den optischen Auftritt im Kollegenkreis - kurzum es bleiben kaum Wünsche offen. Mit serienmäßiger Bildschirmnavigation und Rückkamera wird das Handling dieses immerhin 5,22 Meter langen und fast zwei Metern breiten Schiffes für die Landstraße deutlich einfacher. Das ist sehr hilfreich beim riesigen Wendekreis

Technische Daten

  • Hubraum: 2.488 ccm
  • Leistung: 190 PS (140 kW)
  • Höchstgeschwindigkeit: 180km/h
  • Treibstoff: Diesel
  • Neupreis: ab 29.199 €
  • Verbrauch lt. Hersteller: 8,4 l/100km
  • CO²-Emission(g/km): kombiniert 222
  • Besonderheit: 12 Jahre Garantie auf Durchrostung

Navara Double

von fast 14 Metern, der so manches Rangiermanöver nach sich zieht. Die Alltagstauglichkeit für die Baustelle ist nicht nur mit der Doppelkabine gewährleistet, in der fünf Kollegen mitfahren können. Auf der 1,51 x 1,13 Meter (zwischen den Radkästen) großen Ladefläche ist ein praktisches Verzurrsystem zum Fixieren der Ladung angebracht, damit die Zementsäcke und Verschalungsbretter auch sicher verstaut sind. Die bei dieser Fahrzeugkategorie üblichen Blattfedern sorgen schon für schwingende Bewegungen des 6-Gang-Kolosses, gerade bei den Straßenschäden im Land. Da sollte nichts rumfliegen können.
Die Übersicht aus erhabener Position über der Straße ist genauso eindrucksvoll wie der Geradeauslauf. Auf der A7 rollte der Navara einen Kilometer ohne das Lenkrad zu berühren. Sollte niemand ernsthaft ausprobieren, sondern alles fest im Griff haben. So wie es der Fahrer durch die riesigen Seitenspiegel mit dem rückwärtigen Verkehr hat.
Aber wer überholt dieses furchteinflößende Monster schon, dass es auf satte 180 km/h bringt. Dann schnellt aber auch die Tankuhr schwer in Richtung Reserve, denn die angegebenen 8,4 Liter Verbrauch konnten wir nicht nachvollziehen.

Cab 2,5 dCi

Auf Fahrten nach Neumünster zum Landesleistungswettbewerb in den handwerklichen Berufen oder über Land zeigte sich der große Japaner von seiner durstigen Seite und verlangte nach gut zehn Litern Diesel im Schnitt aus dem 80-Liter-Tank.
Wer dieses Fahrzeug auf dem Hof stehen hat, der rechnet auch nicht mit einem Spritspar-Mobil, sondern rechnet betriebswirtschaftlich im harten Einsatz für baubetriebliche Belange. Schließlich endet der Einsatz des Nissan Navara nicht dort, wo der Asphalt aufhört. Ein Griff zum zuschaltbaren Allradantrieb mit elektrisch aktivierbarer Geländeuntersetzung und schon kann die Baustelle im aufgeweichten norddeutschen Lehm- oder Sandboden untergehen, der Turbodiesel (Steigfähigkeit 39 Grad und Seitenneigung fast 50 Grad) findet zurück in die Spur.
Der Nissan Navara ist ein Auto für die gesamte Woche. Fünf Tage für den Bau und zwei Tage Freizeit mit der Familie. Dieser Pick-up bekommt alle Wünsche unter einen Hut und kann sich überall bestens sehen lassen.
Rainer Thumann

Veröffentlicht in Allgemein, Fahrzeuge für die Bauwirtschaft.

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